Orientierungen für einen multireligiösen Raum der Innenschau

Die Möglichkeit zur Ruhe und Innenschau in einer hektischen Gesellschaft stärkt nicht nur die Resilienz. Sie setzt auch ein klares Signal der Inklusion. Foto: Unsplash

Inklusion respektiert die Bedürfnisse in einer pluralen Gesellschaft

In einer pluralen Welt gibt es verschiedene Bedürfnisse. Für ein gelungenes Miteinander ist es wichtig, dass auch spirituelle Bedürfnisse respektiert werden. Dazu gehört, dass auf der Arbeit, in der Schule, im Verein sowie in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen und Bahnhöfe eine Möglichkeit der Innenschau angeboten wird. Dabei geht es primär nicht darum, Räume für bestimmte Gruppen einzurichten. Sondern es geht darum, mit einem inklusiven Ansatz einen ruhigen Rückzugsort anzubieten, der von allen Menschen, unabhängig von Alter und Hintergrund gemäß der jeweiligen individuellen Bedürfnisse genutzt werden kann.

Sikhi legt Wert auf gelebte Weisheit und möglichst wenig Abhängigkeiten im Außen. Für Sikhs ist es daher nicht so wichtig, wie ein Raum im Einzelnen gestaltet ist. Sikhs freuen sich über einen ruhig gelegen, sauberen und schlichten Raum mit einer angrenzenden Waschgelegenheit. Hilfreich ist eine Ecke mit einem Teppich, damit Sikhs sich traditionsgemäß im Schneidersitz auf den Boden setzen und rezitieren können. Auch in anderen Traditionen werden ähnliche Sitzformen präferiert. Kissen können ältere Menschen beim Sitzen unterstützen. Wichtig ist, dass in dem Raum und davor weder geraucht noch Drogen eingenommen werden dürfen. Zudem sollten ablenkende Dinge wie grelle oder blinkende Lichter gemieden werden. Wenn auf diese wenigen Punkte Rücksicht genommen wird, werden sich sicherlich nicht nur Sikhs wohl fühlen.

Kleine Gesten wie ein (multireligiöser) Raum der Stille oder Innenschau haben eine große Wirkung. Sie zeigen: Ihr seit ein respektierter Teil dieser Gesellschaft. Wir heißen euch mit euren jeweiligen Bedürfnissen und Traditionen willkommen.

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